Starke Kinder-Umgang mit der kindlichen Sexualentwicklung

Wir möchten, dass das Kind auf eine sensible und individuelle Weise in seiner altersgemäßen körperlichen, seelischen und geistigen Entwicklung begleitet wird. Hierzu gehört selbstverständlich auch die kindliche Sexualentwicklung. Jedes Kind soll einen positiven Zugang zu seinem Körper und zu seiner Sexualität finden. So lernt es respektvoll mit sich und anderen umzugehen sowie seine eigenen Grenzen und die der anderen zu wahren. In seiner Kindergartenzeit hat jedes Kind die Möglichkeit die Bezeichnungen und Funktionen der Körperteile kennenzulernen. Dazu gehört auch, dass das Kind die Bezeichnungen für Geschlechtsorgane kennt und benutzen kann. Es erhält durch unser pädagogisches Fachpersonal kindgerechte Antworten auf Fragen bezüglich Liebe, Sexualität, Zeugung und Geburt. Ab einem bestimmten Alter beginnt das Kind mit seiner Sprache zu experimentieren und fängt möglicherweise an, die Wirkung sexualisierter und sexistischer Schimpfworte auszuprobieren. Unser pädagogisches Fachpersonal weiß darum Bescheid und nimmt die Worte des Kindes auf, um ihm die Bedeutung zu erklären. So lernt das Kind, dass manche Worte verletzend oder missachtend wirken und dass sie aus diesem Grund nicht gebraucht werden sollen. Kinder spielen sehr gerne Rollenspiele, einige binden in diese Spiele die sogenannten „Doktorspiele“ mit ein. Jedes Kind bestimmt dabei selbst, ob und mit wem es „Doktor spielen“ möchte. Unser pädagogisches Fachpersonal kennt die Grenzen solcher Spiele und vermittelt diese an das Kind und achtet immer auf deren Einhaltung. Die „Doktorspiele“ dienen der Selbsterkundung, der Auseinandersetzung, dem stillen der Neugierde und dem Interesse in Bezug auf den eigenen sowie auf den Körper der anderen Kinder. Die Kinder schauen sich z. B. unbekleidet an und vergleichen ihren Körper mit denen der anderen Kinder. Manchmal spielen nur zwei Kinder das „Doktorspiel“, manchmal sind es mehrere Kinder und manche Kinder zeigen kein Interesse an diesen Spielen.  Unsere Mitarbeiter begegnen dem Kind mit einer offenen und wertschätzenden Haltung auf der Basis von fachlichem Wissen. „Doktorspiele“ werden in unserer Kindertagesstätte zugelassen, weil sie dem Kind als positive Einstellung zu seinem eigenen Körper dienen. Es gilt dabei aber immer feststehende Regeln einzuhalten. Die Aufsichtspflicht sowie ein geschützter Rahmen, muss eingehalten werden. Die Kinder wissen, dass sie „Doktor spielen“ dürfen und das dabei feststehende Regeln gelten. Das Kind darf keinem anderen Kind oder sich selbst Gegenstände in Mund, Nase, Ohren, Po, Scheide oder Penis stecken. Wenn ein Kind das Spiel nicht mitspielen möchte oder während des Spiels das Interesse am Spiel verliert, gilt es dies zu akzeptieren.  Die Bezugspersonen des Kindes sind oft irritiert, wenn im Zusammenhang mit ihrem jungen Kind von Sexualität gesprochen wird. Die kindliche Sexualität unterscheidet sich jedoch grundlegend von der Sexualität Erwachsener. Das Kind nimmt angenehme Gefühle mit allen Sinnen wahr, reagiert spontan, neugierig und unbefangen auf alles was es im Zusammenhang mit der körperlichen Erfahrung erlebt. Unser pädagogisches Fachpersonal steht den Familien bei Unsicherheiten im Umgang oder bei Fragen zu dem Thema kindliche Sexualentwicklung beratend zur Seite.